
Die Qualität der Aussaat ist eines der wichtigsten Themen, wenn die Sämaschinen schon im Feld zu arbeiten begannen. Dieser Indikator ist für Breitkulturen, derer Saatgut teuer ist, besonders wichtig. Die Ertragsfähigkeit hängt von der Gleichmäßigkeit der Pflanzenlage in einer Reihe wesentlich ab.
Wir bieten eine universelle Methode zur Saatmengekontrolle, die unabhängig von der Kultur und der Breite des Reihenabstands funktioniert. Diese Methode besteht darin, die Samen pro Laufmeter der Reihe zu zählen.
Die Saatmenge wird mechanisch oder mittels eines elektronischen Controllers an den Sämaschinen geregelt. Dabei soll man die traditionellen Erfassungsmethoden bei der Verwendung moderner Technologien nicht vernachlässigen.
Um die Anzahl der Laufmeter in einem Hektar zu bestimmen, muss man die Breite des Reihenabstands kennen. Ein Hektar hat 10.000 Quadratmeter. Wenn man die Quadratmeter in die entsprechenden Reihenabstände teilt, bekommt man die Laufmeter. Für Sonnenblumen und Mais mit einer Reihenbreite von 70 cm erhaltet man beispielsweise 10.000/0,7 = 14285 Laufmeter.
Die Berechnungen der Laufmeter für die häufigsten Reihenabstände sind in der Tabelle angegeben:
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Breite des Reihenabstands |
Säende Kulturen |
Berechnung |
Anzahl der Laufmeter |
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12,5 |
Getreidekörner, Raps, Soja |
10.000 m2/0,125 m = 80000 lfdm |
80.000 |
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15 |
10.000 m2/0,15 m = 66666 lfdm |
66666 |
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30 |
10.000 m2/0,30 m = 33333 lfdm |
33333 |
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45 |
Zuckerrüben, Soja, Sonnenblumen, Sorghum |
10.000 m2/0,45 m = 22222 lfdm |
22222 |
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70 |
Mais, Sonnenblumen, Soja, Sorghum |
10.000 m2/0,70 m = 14.285 lfdm |
14285 |
Wenn man die Saatmenge pro Hektar kennt, kann man die Anzahl der Samen pro Meter berechnen. Bei der Aussaat von Sommergerste mit einer Norm von 3,5 Millionen/ha und einem Reihenabstand von 15 cm ergibt es sich also: 3.500.000/6.6666 = 52 Stk/lfdm.
Bei Kulturen mit einer großen Aussaatmenge, wie z.B. Weizen, Gerste und Soja, ist es günstiger, die Anzahl der Samen pro Laufmeter zu zählen. Die Erfassung der Saatmenge von Sonnenblumen und Mais wird am besten auf 14,3 Meter der Reihe durchgeführt. Bei einer Saatmenge von Sonnenblumen 70.000/ha sollen also 70 Samen in einer bestimmten Länge erhalten werden.
Um die eingestellte Saatmenge der Sämaschine zu überprüfen, kann man einige Meter mit den Samen aussäen, ohne die Arbeitsteile der Sämaschine in den Boden einzutauchen, damit das Saatgut auf der Bodenoberfläche gezählt werden kann. Man kann auch bereits gesäte Reihe ausgraben und die Samen zählen.
Verschiedene Zuchtinstitutionen geben Empfehlungen hinsichtlich der Aussaatdichte, basierend auf den Merkmalen einer bestimmten Sorte oder eines bestimmten Hybrids, auf den Agrohintergrund sowie den Boden- und Klimabedingungen, unter denen die Kulturpflanze angebaut wird.
Bei der Bestimmung der Aussaatmenge muss die Saatbrauchbarkeit bestimmter Samen zusätzlich zu den Empfehlungen der Hersteller berücksichtigt werden.
Zum Beispiel beträgt die empfohlene Stammdichte für Mais 65.000/ha, Saatqualität der Samen:
Keimfähigkeit – 96%;
Reinheit – 98%;
Saatbrauchbarkeit wird durch folgende Formel bestimmt: X = A*B/100
wobei X die Saatbrauchbarkeit ist, %,
A – Samenreinheit, %
B – Samenkeimung, %
Also 98*96/100 = 94,08%
Die physikalische Norm kann durch die folgende Formel bestimmt werden: N = R*100/X
wobei N die Aussaatmenge ist, Tausend/ha,
R – die empfohlene Pflanzendichte, Tausend/ha
X – Saatbrauchbarkeit, %
In Ergebnis: 65*100/94,08 = 69,1 Tausend/ha.
Um 65.000/ha Maisauskeimungen zu erhalten, ist es notwendig, 69.100/ha zu säen. Umgerechnet auf laufende Meter, erhaltet man 4,8 Samen, deren Abstand zwischen einander in einer Reihe wie folgt sein soll:
100 cm: 4,83 Stk/lfdm = 20,7 cm
Nach diesen Kennwerten ist die Sämaschine reguliert. Um die Entsprechung den Aussaatnormen direkt im Feld zu überprüfen, muss die Anzahl der Samen pro 14,3 Laufmeter berechnet werden, die im Bereich von 67 bis 71 Stk sein soll.
Wenn man die Aussaatstärke und die Abstandsweite kennt, kann man die Aussaatmenge der meisten Kulturen überprüfen. Diese Methode eignet sich nur für die kleinsamigen Kulturen nicht, da die Kornmenge pro einen laufenden Meter der Reihe wegen der geringen Korngröße nicht kontrolliert werden kann.
Außerdem kann man mithilfe von laufenden Metern den Schädigungsgrad der Aussaaten durch Schädlinge oder der Krankheiteninfizierung bestimmen, sowie die Verunkrautung visuell auswerten.