
Der Winter ist bereits vorbei, daher ist das Thema der Zustandsschätzung von Wintergetreide nach dem Überwintern aktuell. Nazar Umrykhyn, der Leiter der wissenschaftlichen und technologischen Abteilung für Tierhaltung und Pflanzenbau des Instituts für Landwirtschaft der NAAW-Steppenzone, erzählte über die Situation auf den Feldern sowie über die optimale Ausbringmenge von Dünger im Frühjahr.
Wie der Wissenschaftler betonte, waren die Wetterbedingungen für die Winterkulturen günstig im vergangenen Jahr. Ausreichende Niederschlagsmenge im September bewirkte die Frohwüchsigkeit und gleichmäßige Saat. Die Wintergetreide, die auf den besten Vorfrüchten gesät wurden, waren in einem guten buschigen Zustand im Vorwinter. Die Ansaaten nach den Kulturen mit späten Erntezeit, wie z.B. Sojabohnen von der mittleren Reife und späten Sorten, Mais und Sonnenblumen, befanden sich am Ende der Vegetationsperiode in der Saatphase – 2-3 Blätter.
Die Überwinterung fand auch unter optimalen Bedingungen statt. Eine dicke Schneeschicht schützt die Pflanzen vor dem Einfrieren:
"Seit dem 15. November wurde eine Schneedecke in der Region gebildet, deren Höhe in den zentralen und nördlichen Regionen praktisch die höchste während der letzten 20 Jahre war und gebietsweise von 70 bis 80 cm betrug", sagte Nazar Umrykhyn.
Die kritischen Temperaturen für die Überwinterung wurden nicht beobachtet. Die Temperatur in der Bestockungsknotentiefe wurde nicht unter - 4-6°C gefallen, aber das Einfrieren von Winterweizen bei -14-16°C, Wintergerste und Raps bei -9-11°C auftritt.
Nach Angaben der Abteilung für agroindustrielle Entwicklung von der Regionalverwaltung in Kirovohrad befindet sich die Mehrheit der Winterkulturen in gutem und befriedigendem Zustand. Die spärlichen Pflanzen sind nur auf 8% der Flächen ausgefunden.
Die Bewertung des Zustands der Winterkulturen im Kirovohrad Oblast bezogen auf 06.02.2019
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Kultur |
Fläche, ha |
Der Zustand der Kulturen, in Prozent von der Gesamtfläche |
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Guter, % |
Befriedigender, % |
Spärlicher, % |
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Winterweizen |
317900 |
57 |
35 |
8 |
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Wintergerste |
71300 |
58 |
34 |
8 |
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Winterraps |
59900 |
61 |
31 |
13 |
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Winterroggen |
400 |
50 |
50 |
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Nach der Kontrolle des Felderzustands wird es entschieden, ob eine Nachdüngung oder Nachsaat erforderlich ist. Zu den Hauptfaktoren, die man nach den Worten von Nazar Umrykhyn gleichzeitig berücksichtigen soll, gehören die Entwicklungsphase, die Gleichmäßigkeit und die Aussaatstärke:
"Wenn die Pflanzen ungleichmäßig auf dem Feld gepflanzt wurden, aber die Pflanzendichte weniger als 150 Stck/m² ist, ist es notwendig gut entwickelte Ansaaten wieder zu säen. Getreide, die sich in der Bestockungsphase befinden, werden bei der Dichte weniger als 200-250 Pflanzen/m² übergeimpft. Während der Saatphase wird die Entscheidung für die Wiederbepflanzung bei einer Pflanzendichte von 350 Stück/m² getroffen. Es ist auch wichtig, den Verteilungsgrad der Pflanzen auf einem Feld zu berücksichtigen. “
In Bezug auf den phytosanitarischen Bestand betonte der Wissenschaftler, dass man der Entwicklung von Krankheiten erwarten kann. Da die Schneedecke auf dem nicht gefrorenen Boden gebildet wurde, gibt es sehr hohe Wahrscheinlichkeit des Ausdämpfens der Pflanzen, vor allem im Frühstadium. Heute sind die Wetterbedingungen für die Entwicklung von Pilzkrankheiten günstig und mit Temperaturerhöhung wird es noch intensiver bemerkbar sein. Nach der Durchführung der Einsaatenüberwachung sollen die meisten Flächen mit Fungiziden in der Bestockungsphase, nämlich am Anfang der Phase von der Röhrebildung, bearbeitet werden.
Die wichtigste agrotechnische Maßnahme ist die Nachdüngung von Einsaat. Die Einbringung von Stickstoff wirkt sich auf die Anzahl der produktiven Stämme und die Anzahl der Blüten in der Ähre während dieses Zeitraums aus. Die Lokalbauern bringen die Düngemittel mit Hilfe von Streumaschinen ein, während dessen nach den so genannten "Fenstern" suchen, bis der Boden genug gefroren ist und man auf das Feld einfahren kann. Es ist besser Ammoniumnitrat oder Harnstoff-Ammoniak-Gemisch für die Vorfüllung auf den halbgefrorenen Boden zu verwenden:
"Stickstoff in der Form von Ammonium und Nitrat ist am besten für die Pflanzen nach der Erneuerung der Vegetation geeignet. Der Amidstickstoff, der sich in Harnstoff und teilweise auch in Harnstoff-Ammoniak-Gemisch enthalten ist, hat eine langdauernde Wirkung und hängt von Außentemperatur ab. Zum Beispiel bekommen die Pflanzen Stickstoffe bei der Temperatur +4 Grad in 3-4 Wochen und bei der Temperatur von +20 Grad – in 4-5 Tagen."
Der Harnstoff hat nicht so große Effektivität bei der Frühjahrseinbringung. Es ist wichtig in der Rücksicht zu nehmen, dass der Stickstoffverlust in Form von Ammoniak während der Streuung dieses Düngemittels auf dem Feld ohne Einbettung in den Boden 30-50% betragen kann.
Das Schema der Einbringung der Frühjahrsnachdüngung hängt von der Phase der Pflanzenentwicklung ab. Zuerst werden schwach buschige Einsaaten eingespeist.
„Auf solchen Feldern soll Stickstoffdüngemittel verwendet werden. Die Ausbringmenge von 100 kg/ha in der physikalische Masse ist genüg, um der Frühjahrsbestockung zu fördern. Das Einspeisen der Einsaat, die im buschigen Zustand ist und eine bedeutende vegetative Masse hat, ist sinnwidrig, wenn das auf dem halbgefrorenen Boden gemacht ist. Auf solchen Feldern werden Stickstoffdüngemittel am besten am Ende der Bestockungsphase sowie am Anfang des Prozesses von der Röhrenbildung eingebracht. Da der oberen Schicht des Bodens zu dieser Zeit bereits trocken ist, wird die Düngung direkt auf die Wurzeln mit Hilfe von Sämaschinen meist effektiv“, empfehlt der Wissenschaftler.
Die endliche Ausbringmenge muss man nach den Bedingungen eines bestimmten Landwirtschaftsbetriebes, der Eigenschaften der landwirtschaftlichen Maschinen, den Pflanzensorten, dem Bodentyp und anderen Faktoren anpassen.