
In den letzten Jahren hat sich der gefährliche Feind des Maises, der westliche Maiswurzelbohrer, in der Ukraine immer mehr verbreitet. Das Team von der Website Farmerscan hat erkannt, wie gefährlich dieser Schädling für Landwirte ist und welche Kampfmethoden am effektivsten sind.
Verbreitung
Der westliche Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera Le Conte) ist Quarantäneschädling, der aus Nordamerika stammt. In der Ukraine wurde er erstmals im Jahr 2001 im Zakarpattia Oblast ausgefunden, wovon er sich rasch im ganzen Land ausbreitete. Im Jahr 2018 wurden die mit dem Parasit geschädigten Felder in Kyiv, Kirovohrad, Mykolaiv, Odessa und Cherkasy Oblast ausgefunden. Die durchschnittliche Verbreitungsgeschwindigkeit des westlichen Maiswurzelbohrers beträgt von 40 bis 50 km pro Jahr. Man soll die weitere Verbreitung des Quarantänetyps in der zentralen Region der Ukraine erwarten.
Nach dem Stand von 1. Januar 2019 (laut Information des Staatlichen Dienstes für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz) wurde der westliche Maiswurzelbohrer in 15 Regionen der Ukraine gefunden. Im Jahr 2018 wurden die neuen Spuren der Verbreitung vom Maiswurzelbohrer in solchen Regionen wie z.B. Vinnytsia, Volyn, Zhytomyr, Ivano-Frankivsk, Rivne, Ternopil und Khmelnytskyi Oblast ausgefunden. Die von dem Parasit geschädigte Gesamtfläche beträgt 108 139,2 ha, aber in dem letzten Jahr wurde die Fläche um weitere 19 188,6 ha vergrößert.
Schädlichkeit
Die Beschädigungen, die von den herangewachsenen Käfer und die Larve verursacht werden, führen zu erheblichen Ernteausfällen und finanziellen Verlusten.
Der westliche Maiswurzelbohrer ist ein Monophagenschädling, der sich mit dem Mais ernährt. Das Image ist 4-6 mm lang und hat hellen oder gelben Körper mit dunklen Längsstreifen an den Flügeldecken. Die herangewachsenen Käfer skelettieren die Blätter und fressen die Kolbenspitzen und Narben von den weiblichen Pflanzen kahl. Die Beschädigungen von den Generationsorganen führen zu nicht gesätem Roggenohr und zur Verschlechterung der kommerziellen Kornqualität. Außerdem sind die Käfer die Überträger von der chlorotischen Fleckigkeit und bakteriellen Maiswelke.
Die größten Ernteschäden werden durch die Larven des westlichen Maiswurzelbohrers verursacht, die sich mit den Wurzeln ernähren. Nach der Beschädigung sind die Wurzeln rotbraun und werden von der Wurzelfäule befallen. Die jungen Pflanzen verwelken und absterben. Bei den herangewachsenen Pflanzen erhält der Halm eine charakteristische Beuge, die sich zu einem "Schwanenhals" verformt. Der beschädigte Mais lagert sich und kann leicht aus dem Boden gezogen werden. 25 Larven – eine ausreichende Menge für den Pflanzentod. Es ist zu betonen, dass sich die Larven nur mit Maiswurzeln ernähren und sich im Boden in einer Entfernung bis zu 50 cm bewegen. Wenn keine Nahrung vorhanden ist, können sie sterben, daher ist die Einführung der Saatfolge ein wirksames Mittel, um diesen Schädling zu bekämpfen.
Methoden der Bekämpfung
Es gibt agrotechnische und chemische Methoden. Sie sollen die Ausbreitung und Lokalisierung der Käfer verhindern, sowie die identifizierten Schädlingsherde zerstören.
Agrotechnische Methoden
Einhaltung der Saatfolge. Da der westliche Maiswurzelbohrer ein Monophagenschädling ist, fördert der Maisanbau als Monokultur seiner Entwicklung und Verbreitung. Die Spezialisten des Staatlichen Dienstes für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz empfehlen die Aussaat von Mais in einem Feld frühestens in 3 Jahren.
Überprüfung von Maissaaten. Um die Ausbreitung des Schädlings unter Kontrolle zu halten, ist eine regelmäßige Überprüfung der Kulturen ein wichtiger Schritt. Die Überprüfung des Pflanzengesundheitsstatus soll nicht nur von den Spezialisten des Pflanzenschutzdienstes durchgeführt werden, sondern auch von Agronomen und Landwirten, die Mais anbauen. Die besondere Aufmerksamkeit sollte den Bereichen gewidmet werden, in denen ein hohes Risiko besteht, dass dieser Schädling auftritt. Es handelt sich um die Felder in der Nähe von Eisenbahnlinien und Flughäfen, sowie um die Felder, die sich in der Nähe von den von dem Parasit geschädigten Gebieten befinden.
Die Methode und der Überprüfungszeitraum von den Saaten hängen von der Phase der Schädlingsentwicklung ab. Die Suche nach Larven wird im Mai-Juni durchgeführt. Das herangewachsene Insekt wird während des Massensommers gesucht, das im Zeitraum von Juli bis August dauert. Um die Larven zu identifizieren, wird das Wurzelsystem der geschwächten und gefallenen Pflanzen geprüft. Es wird empfohlen, die Proben von Wurzeln und Boden von solchen Pflanzen für phytosanitarische Expertise zu nehmen. Um das Imago zu identifizieren, werden die Blätter, die Rispen und die Kolben geprüft. Die Pheromon- oder Leimfallen werden auch installiert, um das Imago zu identifizieren (1 Falle pro 5 Hektar).
- Im Falle der Auffindung eines westlichen Maiswurzelbohrers auf dem Feld ist ein Komplex von Quarantänemaßnahmen durchgeführt. Nach der Erntezeit soll man das Feld nachpflügen. Diese agrotechnischen Maßnahmen tragen zum Absterben von Schädlingseiern während des winterlichen Bodendurchfrierens bei. Auf den von dem westlichen Maiswurzelbohrer geschädigten Feldern darf man kein Mais drei Jahre lang anbauen.
Chemische Methoden
Es wird empfohlen, Pestizide gegen den westlichen Maiswurzelbohrer in zwei Entwicklungsphasen – Larven und Imago – einzusetzen.
Nach Angaben des Staatlichen Dienstes für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz darf man folgende Präparationsmittel gegen den westlichen Maiskäfer laut der aktuellen Liste der Pestizide und Agrochemikalien, die in der Ukraine (2018) verwendet werden, einsetzen:
- Kaizo, VG (Lambda-Cyhalothrin, 50 g/kg) – das Besprühen von Pflanzen während der Vegetationsperiode (1 Behandlung) mit einer Rate von 0,3 kg/ha;
- Karate Zeon 050 CS, CS (Lambda-Cyhalothrin, 50 g/L) – das Besprühen während der Vegetationsperiode (2 Behandlungen) mit einer Rate von 0,3 L/ha;
- Regent 20 G, G (Fipronil, 20 g/kg) – die Einbringung mit nachfolgender Einbettung in den Boden vor der Aussaat mit einer Rate von 10 kg/ha.
Empfehlungen von Syngenta
Valerii Dubrovin, Kandidat für Agrarwissenschaften, Technischer Support Manager des Unternehmens "Syngenta", erzählte für das Team der Website farmerscan.com über die Verbreitung des westlichen Maiswurzelbohrers in der Ukraine:
"Laut Experten der Firma "Syngenta" betragen die mit Diabrotikum besetzten Flächen etwa 160-170 Tausend Hektare. Während der Saison entwickelt sich eine Generation des Schädlings, obwohl sich zwei Generationen in den warmen Regionen von Nordamerika entwickeln können. Eier können überwintern; in dem Frühjahr erscheinen sich die Larven, wenn sich der Boden zu 11-13°C erwärmt. Die Hauptmenge der Larven befindet sich auf der Basis der Pflanze in einem Abstand von 10 cm davon. Seit dem Frühling schadet die Larve dem Boden, verpuppt sich, und der Imago entwickelt sich während der Blüte von Mais am Ende Juni."
Valerii Dubrovin hat zwei Methoden gefunden, um die Ausbreitung des Käfers zu bekämpfen: die Erste zielt darauf ab, die Larven im Boden in der ersten Hälfte der Wachstumsperiode von Mais abzutöten, die Zweite – Imagines während des Blüte- und Rispenschiebens abzutöten.
"Teilkontrolle der Larven in der ersten Hälfte der Vegetationsperiode wird durch Tefluthrin in der Zusammensetzung des Beizmittels Fors® Zea durch die Gasphase gewährleistet. Die Einbringung eines granulierten Insektizides Force® 1,5 g bei der Aussaat ist mehr effektiv. Eine positive Anwendungserfahrung haben Landwirte von Ungarn, die zum Schutz der Ansaat vor Diabrotikum-Larven eine fertige Mischung aus Düngemitteln mit dem Insektizid Force® während der Aussaat einbringen. Dies vereinfacht die Einbringung, die mit Hilfe von Düngemittelverteilungsmaschinen durchgeführt ist und die Installation von Spendern nicht erfordert. Diese Methode ist sehr effektiv", fasste Valerii Dubrovin zusammen.
Syngenta verwendet die Insektizide Karate® Zeon und Ampligo® zur Bekämpfung der Imagines vom Maiswurzelbohrer. Diabrotikum verursacht die größtmöglichen Schäden während der Kolbenblüte, da Käfer lieben saftige Säulen der weiblichen Blumen. Daher ist es besser, Insektizide in der Zeit zwischen dem Rispenschieben und der Blüteendung einzubringen.
Auslandserfahrung
Das Problem des westlichen Maiswurzelbohrers ist in vielen Weltteilen aktuell. Daher hat das Farmerscan-Team bei den Spezialisten aus Südamerika konsultiert.
Nach den Erfahrungen argentinischer Agronomen ist Coragen der Firma "DuPont" auf der Basis des Chlorantraniliprol-Wirkstoffs, 200 g/l, das beste Präparationsmittel gegen die Larven des Maiswurzelbohrers. Es wird empfohlen, ein Beizmittel in der Norm von 1 L des Präparationsmittels pro 100 kg Samen zu verwenden. Eine solche insektizide Behandlung hilft den Mais in der Phase von 4-5 Blättern zu schützen.
Gegen einen erwachsenen Käfer werden Pflanzen während der Vegetationsperiode mit Insektiziden, deren Wirkstoff Gamma-Cygalothrin oder Lambda-Cyhalothrin ist, abgespritzt. Der Einsatz von Präparationsmitteln auf der Basis von Chlorpyrifos oder Bifenthrin ist wirksam, aber solche Behandlungen werden mehr kosten.